Was ist eine Einstärkenbrille?
Wenn du unter einer Sehschwäche leidest und eine Brille brauchst, bist du sicherlich schon auf den Begriff Einstärkenbrille gestoßen. Doch was genau bedeutet das? Eine Einstärkenbrille ist eine Brille, bei der jedes Brillenglas nur eine einzige Sehstärke (Dioptrienwert) besitzt. Sie korrigiert also genau eine Fehlsichtigkeit – entweder in der Nähe oder in der Ferne.
Im Gegensatz zu Gleitsichtbrillen oder Bifokalbrillen, die mehrere Sehstärken kombinieren, ist die Einstärkenbrille speziell auf einen Sehbereich zugeschnitten. Du bekommst damit klares und scharfes Sehen, aber nur auf die jeweilige Distanz, für die sie gemacht wurde.

Wie funktioniert ein Einstärkenglas?
Ein Einstärkenglas zeichnet sich durch eine gleichmäßige optische Wirkung über die gesamte Glasfläche aus. Das bedeutet: Egal, ob du durch die Mitte oder den Rand des Glases blickst, die Sehstärke bleibt immer konstant.
Das Glas wird individuell für deine Sehschwäche angefertigt. Dabei unterscheidet man zwischen:
- Minusgläsern für Kurzsichtige (Zerstreuungslinsen),
- Plusgläsern für Weitsichtige (Sammellinsen),
- und Zylindergläsern bei Hornhautverkrümmung (Astigmatismus).
Bist du kurz- oder weitsichtig und hast zusätzlich eine Hornhautverkrümmung, wird auch in diesem Fall ein individuelles Einstärkenglas für dich gefertigt. Hast du eine Hornhautverkrümmung ohne zusätzliche klassische Fehlsichtigkeit, kann es ebenso sinnvoll sein, eine Brille zu tragen. Diese hat dann keinen Dioptrienwert, sondern nur einen Zylinderwert.
Unsere Einstärkengläser bei eyes + more bestehen aus Kunststoff. Daher sind sie besonders leicht, kratzfest und immer mit zusätzlichen Beschichtungen wie Super-Entspiegelung, Hartschicht und Lotus-Effekt veredelt.

Welche Fehlsichtigkeiten werden mit einer Einstärkenbrille korrigiert?
Die Einstärkenbrille eignet sich zur Korrektur verschiedener einzelner Fehlsichtigkeiten:
Kurzsichtigkeit (Myopie): Du erkennst Dinge in der Nähe klar, aber entfernte Objekte erscheinen dir verschwommen? Dann bist du wahrscheinlich kurzsichtig. Mit Minusgläsern in deiner Einstärkenbrille wird der Brennpunkt des Lichts so verlagert, dass du auch in der Ferne wieder scharf sehen kannst.
Weitsichtigkeit (Hyperopie): Bei Weitsichtigkeit liegt der Brennpunkt hinter der Netzhaut – du siehst in der Ferne gut, aber in der Nähe verschwimmt alles. Plusgläser gleichen diese Fehlsichtigkeit aus und bringen den Brennpunkt dorthin, wo er hingehört.
Alterssichtigkeit (Presbyopie): Ab etwa dem 40. Lebensjahr verändert sich die Elastizität deiner Augenlinse. Das führt dazu, dass du in der Nähe nicht mehr so scharf sehen kannst wie früher. Eine spezielle Lesebrille mit Einstärkengläsern hilft dir, diesen natürlichen Prozess auszugleichen.
Hornhautverkrümmung (Astigmatismus): Eine ungleichmäßige Wölbung der Hornhaut führt dazu, dass du verzerrt oder doppelt siehst. Zylindergläser in deiner Einstärkenbrille korrigieren diese Unregelmäßigkeit und sorgen wieder für klares Sehen.

Vorteile einer Einstärkenbrille
Die Einstärkenbrille bietet dir eine Reihe von Vorteilen, besonders wenn du nur eine bestimmte Fehlsichtigkeit korrigieren musst:
- Einfachheit: Einstärkenbrillen haben eine einheitliche Sehstärke über das gesamte Brillenglas, was eine unkomplizierte Lösung für viele Sehprobleme darstellt.
- Kostengünstig: Im Vergleich zu Gleitsicht- oder Mehrstärkengläsern sind Einstärkengläser deutlich günstiger.
- Schnelle Gewöhnung: Die meisten Menschen gewöhnen sich sehr schnell an eine Einstärkenbrille, oft innerhalb weniger Stunden oder Tage.
- Breites Sehfeld: Das gesamte Glas hat dieselbe Stärke, was ein großes, klares Sehfeld ohne Verzerrungen bietet.
- Vielseitigkeit: Einstärkenbrillen können für verschiedene Zwecke optimiert werden, wie Fernbrille für Autofahren oder Lesebrille für Naharbeit.
- Weniger Schwindel: Im Vergleich zu Gleitsichtbrillen verursachen Einstärkengläser in der Regel keine Schwindelgefühle oder Übelkeit während der Eingewöhnungsphase.
- Ideal für spezifische Tätigkeiten: Für bestimmte Aktivitäten wie Computerarbeit oder Lesen kann eine speziell angepasste Einstärkenbrille besser geeignet sein als eine Gleitsichtbrille.
Nachteile einer Einstärkenbrille
Die Einstärkenbrille hat trotz ihrer Einfachheit einige Nachteile. Sie korrigiert nur eine Sehentfernung, was besonders bei eintretender Alterssichtigkeit problematisch wird und mehrere Brillen notwendig macht. Der ständige Brillenwechsel zwischen Nah- und Fernsicht ist lästig im Alltag und führt oft dazu, dass eine Brille vergessen oder verlegt wird. Mittlere Sehdistanzen werden von keiner der Brillen optimal abgedeckt. In Situationen mit schnell wechselnden Sehentfernungen, wie beim Autofahren mit Blick auf Navigationssysteme, zeigt sich die mangelnde Flexibilität besonders deutlich.
Mehrere Einzelbrillen können zudem in der Summe teurer sein als eine Gleitsichtbrille, und viele empfinden das ständige Auf- und Absetzen als störend.

Für wen eignet sich eine Einstärkenbrille?
Eine Einstärkenbrille ist ideal für dich, wenn du:
- nur eine Fehlsichtigkeit hast, z. B. Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit
- jung bist und deine Augen noch gut zwischen Nah und Fern umstellen können
- oder eine spezielle Anwendung brauchst – etwa eine reine Lesebrille, Bildschirmarbeitsplatzbrille oder eine Brille zum Autofahren.
Auch bei Alterssichtigkeit bietet sich eine einfache Lesebrille mit Einstärkengläsern an – besonders, wenn du im Alltag keine Brille brauchst, aber beim Lesen Unterstützung benötigst.

Einstärkenbrille vs. Gleitsichtbrille – was ist besser?
Ob eine Einstärkenbrille oder eine Gleitsichtbrille die bessere Wahl ist, hängt von deinem individuellen Sehprofil ab.
- Einstärkenbrillen sind perfekt, wenn du nur eine Sehstörung hast oder gezielt in einem Bereich klar sehen willst.
- Gleitsichtbrillen kombinieren mehrere Sehstärken in einem Glas und ermöglichen stufenloses Sehen von Nah bis Fern – allerdings sind sie teurer und brauchen etwas Eingewöhnung.
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