Egal, ob frisch gekauft oder schon lange getragen: Irgendwann sitzt fast jede Brille nicht mehr ganz perfekt. Vielleicht rutscht sie beim Blick nach unten von der Nase, drückt hinter den Ohren oder wirkt plötzlich schief im Gesicht. Die gute Nachricht: Viele dieser Probleme lassen sich mit etwas Geschick selbst beheben. In manchen Fällen ist jedoch der Besuch beim Optiker die bessere Lösung. Hier erfährst du, wie du deine Brille selbst anpassen kannst und wann du besser professionelle Hilfe in Anspruch nimmst. 

Warum ein guter Brillensitz entscheidend ist 

Ob du deine Brille täglich trägst oder nur gelegentlich, zum Beispiel beim Lesen: 

Ein schlechter Sitz macht sich nicht nur durch unangenehme Druckstellen bemerkbar, sondern kann auch deine Sehleistung beeinträchtigen. Drückt die Fassung, kann das zu Kopfschmerzen führen oder rote Abdrücke auf der Nase hinterlassen. Sitzt sie zu locker, verrutscht die optische Achse – mit Folgen wie Schwindel oder Unsicherheit beim Sehen. Achte daher regelmäßig auf den Sitz deiner Brille. 

An diesen Merkmalen erkennst du einen guten Sitz: 

  • Pupillen mittig im Glas: Die Augen sollten zentriert durch die Brillengläser blicken. 
  • Bügel fest, aber bequem: Die Bügel liegen an den Schläfen an, ohne zu drücken. 
  • Brille bleibt in Position: Auch beim Nicken oder Vorbeugen verrutscht sie nicht. 
  • Angenehmer Nasenaufsitz: Kein Druck, keine Abdrücke, aber auch kein Wackeln. 
  • Bügelenden richtig positioniert: Sie liegen leicht hinter den Ohren an, ohne zu drücken. 
  • Langzeitkomfort: Keine Schmerzen oder Druckstellen, auch nach längerem Tragen. 
  • Waagerechte Gläser: Die Brille sitzt gerade und neigt sich nicht zur Seite. 
  • Korrekte Pupillendistanz: Die Gläser sind exakt auf deine Pupillen ausgerichtet – das wird beim Optiker gemessen und bei der Fertigung berücksichtigt. 

Treffen mehrere dieser Punkte nicht zu, sollte die Brille neu angepasst werden. 

Brille selbst anpassen bei typischen Problemen 

Schiefe Brille 

Ein Klassiker: Die Brille sitzt auf einer Seite tiefer oder schräg. Häufig ist ein verbogener Bügel schuld – etwa durch schnelles Abnehmen oder einen unglücklichen Stoß. Auch anatomische Unterschiede, etwa leicht unterschiedliche Ohrhöhen, können die Ursache sein.  

Das kannst du tun: 

Lege die Brille auf eine gerade Oberfläche und prüfe, ob beide Bügel gleichmäßig aufliegen. Bei Kunststofffassungen kannst du betroffene Stellen vorsichtig mit warmem (nicht heißem!) Wasser anwärmen und behutsam in Form bringen. Bei Metall-Brillen lassen sich kleinere Korrekturen an Bügeln oder Nasenpads ebenfalls mit Fingerspitzengefühl vornehmen. Wichtig: Nichts mit Gewalt biegen! Bei größeren Verformungen oder Unsicherheit lieber zum Optiker gehen. Bei eyes + more kannst du kostenlos deine Brille wieder richtig einstellen lassen. 

Druckstellen auf Nase oder hinter den Ohren 

Wenn die Brille zu eng sitzt oder das Gewicht ungleich verteilt ist, entstehen Druckstellen – oft durch zu feste Nasenpads bei Metallbrillen oder steil gebogene Bügelenden bei Kunststoffmodellen. Auf Dauer kann das schmerzhaft werden oder sogar zu Hautreizungen führen. 

Das kannst du tun: 

Leichte Justierungen helfen oft schon: Bügel etwas nach außen biegen oder Nasenpads sanft so anpassen, dass sie weicher und gleichmäßiger aufliegen. Bei Kunststoffauflagen können nachrüstbare Silikonpads zusätzlichen Komfort bringen. Achte insgesamt darauf, dass die Brille weder zu fest noch zu locker sitzt. 

Tipp: Bei entzündeten Druckstellen von der Brille hilft eine milde Wund- und Heilsalbe. Bei starken Beschwerden oder offenen Stellen solltest du einen Hautarzt aufsuchen. 

Rutschende Brille 

Gerade bei warmem Wetter oder körperlicher Aktivität wird das zum Problem: Die Brille rutscht ständig von der Nase. Schuld sind oft ausgeleierte Bügel, eine ungünstige Passform oder zu glatte Nasenpads. 

Das kannst du tun: 

Biege die Bügel leicht nach innen, damit sie besser hinter den Ohren greifen. Bei Metallfassungen kannst du die Nasenpads so anpassen, dass die Brille höher und fester sitzt. Auch praktische Helfer wie Silikonüberzüge, Anti-Rutsch-Pads oder Brillenstopper sorgen für besseren Halt. Eine gründliche Reinigung – vor allem an den Kontaktstellen – kann ebenfalls helfen, da Hautfett das Rutschen begünstigt. 

Falsch zentrierte Gläser 

Wenn die Pupillendistanz nicht korrekt eingestellt ist oder die Brille verrutscht, kann das zu ernsthaften Sehproblemen führen: verschwommenes Sehen, Doppeltbilder, Schwindel oder Augenmüdigkeit. 

Wichtig: In diesem Fall solltest du keinesfalls selbst Hand anlegen – hier ist Fachwissen gefragt. Lass deine Brille im Zweifel vom Optiker überprüfen. 

Brille selbst anpassen  

Kleine Justierungen kannst du oft selbst vornehmen – vorausgesetzt, du gehst behutsam vor und weißt, welches Material du vor dir hast. Metallfassungen lassen sich meist leichter biegen als Kunststoffgestelle, die bei zu starkem Druck schnell brechen können. 

Worauf du achten solltest: 

  • Vor dem Anpassen: Brille gründlich reinigen und auf einer weichen Unterlage arbeiten. 
  • Wärme hilft: In warmem Zustand lassen sich viele Materialien leichter formen. 
  • Für Kunststoffgestelle: Unter warmem Wasser (ca. 40–60 Sekunden) leicht erwärmen – aber bitte kein kochendes Wasser oder Föhn verwenden! 

Beispiele für kleine Anpassungen: 

  • Schiefe Brille: Bügel vorsichtig nach oben oder unten biegen. 
  • Druckstellen auf der Nase: Nasenpads in Winkel und Abstand anpassen. 
  • Rutschende Brille: Bügelenden leicht nach innen biegen oder Anti-Rutsch-Hilfen nutzen. 

Wichtig: Immer nur in kleinen Schritten vorgehen und den Sitz zwischendurch prüfen. Wenn du unsicher bist, lieber zum Optiker. 

Brille anpassen: Wann du besser zum Optiker gehst 

Nicht jede Anpassung lässt sich gefahrlos selbst durchführen. Bei hochwertigen Brillen, empfindlichen Gläsern oder speziellen Materialien ist professionelle Unterstützung empfehlenswert. Auch wenn nach einer Korrektur weiterhin Beschwerden bestehen, solltest du dich an den Optiker wenden. 

Übrigens: Bei eyes + more ist die Brillenanpassung kostenlos – auch für Brillen, die nicht bei uns gekauft wurden. 

5 Tipps wie die Brille immer gut sitzt 

Ein guter Brillensitz beginnt bereits beim Kauf. Lass dich ausführlich beraten – vor allem in Bezug auf Gesichtsform, Nasenrücken und die richtige Zentrierung der Gläser. Und auch später kannst du einiges tun: 

  • Brille immer im Etui aufbewahren 
  • Bügel und Nasenpads regelmäßig reinigen 
  • Mit beiden Händen abnehmen 
  • Nicht auf dem Kopf tragen – das leiert die Bügel aus 
  • Keine Hitzeeinwirkung (z. B. im Auto auf dem Armaturenbrett) 

Lass die Fassung hin und wieder beim Optiker überprüfen. So bleibt sie länger in Form und du ersparst dir spätere Anpassungen.